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Macross 1:72 VF-4A Lightning III Aggressor der VAT-127 (WAVE-Bausatz: Review & WiP)

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dizzyfugu:
Hier war es länger ruhig, insbes. von meiner Seite, aber es steht - neben meinen Whif-Arbeiten - nun endlich einmal wieder ein SF-Projekt an, und zwar eine 1:72 VF-4A von WAVE. Eigentlich ist dies ein Projekt, das schon seit ca. 24 Jahren auf Umsetzung wartet, aber es fehlte immer am (bezahlbaren) Bausatz. Es gab zwar GK-Modelle der VF-4, aber die gab es nur in homöpathischen Auflagen bzw. zu horrenden Preisen (ab EUR 250,- aufwärts). Insofern was die Veröffentlichung eines IP-Bausatzes von WAVE Ende letzten Jahres so etwas wie eine Offenbarung. Das Ding ist auch nicht billig, aber dank Früh-Besteller-Rabatt bei HLJ blieb es bei ca. EUR 40,-.

Inspiration war ursprünglich ein Illustration im Quellenbuch "This is animation Special. Macross PLUS" von 1994, das mir damals zufällig in einem japanischen Buchladen in Düsseldorf in die Finger gefallen war. Neben Skizzen zur OAV findet sich im Anhang eine umfangreiche Liste von Farbprofilne, von denen einige (i.d.R. VF-1er) bereits ihre Umsetzung fanden. Aber es gab auch andere, wie diese VF-4 einer Aggressor-Staffel:


Scan der Buchseite verlinkt von http://www.macross2.net/

Und dann fand ich im WWW auch noch dies hier, Fan-Art auf der Basis des Profils aus dem Quellenbuch:


Illustration verlinkt von http://www.macross2.net/

Ich fand die Idee damals charmant und auch den - für eine Walküre - exotischen Anstrich spannend. So sehr, dass ich der Idee damals auch eine umgebaute VF-1 widmete:


1:100 Macross VFA-1J "CAS Valkyrie" '36 red' (Arii kit conversion) by dizzyfugu, on Flickr


Heute ist endlich ein passendes (und gutes) Modell verfügbar, also wird es bald, neben dem Vorbild "13 Rot", eine weitere, sehr ähnliche Maschine der kanonischen Trainings-Staffel geben.
Ein paar Probleme wird es aber noch zu lösen geben - einmal die Wahl der Farbtöne, und ich habe keine grauen Hoheitszeichen (gibt es allerdings in einer Hasegwaw-VF-1 als Option). Vermutlich werde ich einige Markierungen, insbes. das Regult-Emblem auf dem Leitwerk, selber drucken. Mal sehen.

Stay tuned.  ;D

dizzyfugu:
Gestern abend ging es also los. Erst einmal häufte sich ein gewaltiger Plastiktüten-Berg an, denn alle(!) Spritzlinge des Bausatzes sind einzeln eingeschweisst! Im Grunde ist der Karton viel zu groß (Revell-style), ohne den ganzen Verpackungsmüll würde die Hälfte der Kiste ausreichen...

Einen Blick auf die Spritzlinge recycle ich von extern, siehe z. B. hier:

https://www.1999.co.jp/eng/10486903




Nun aber an die Praxis: Erste Arbeitsschritte kreisen um Pilot und Cockpit, und ich habe angefangen das Fahrwerk vorzubereiten und Flügelteile zusammenzukleben.

Bilder davon gibt es noch nicht, aber schon einmal einige erste Eindrücke zum Bausatz als solchen:

Das Ganze ist ein Snap-Fit-Bausatz, der dank passender Grundfarben der Teile im Grunde in einer halben Stunde zusammengesteckt werden kann, ganz ohne Klebstoff und mit ziemlich gutem Ergebnis. Dazu gibt es Aufkleber (Wassergleit-Decals, keine Sticker) für leider nur eine einzige VF-4A der Skull Squadron - diese Maschine taucht wohl kurz am Ende eines Musikvideos aus Macross Flashback 2012 auf, und im VF-4-Quellenbuch zur VF-4 von Softbank Publishing gibt es auch einen Artikel dazu (den ich aber nicht entziffern kann...  :pfeif:).

Leider ist auf dem Bausatz auch nirgends vermerkt, dass es eben eine VF-4A ist. Wer z. B. eine originalgetreue, spätere VF-4G bauen will, hat Pech - denn diese unterscheidet sich in vielen strukturellen Details von der frühen A, welche merklich schlanker ist. Anhand der Cockpitteile könnte ich mir ferner vorstellen, dass später noch ein VF-4B-Zweisitzer nachgeschoben wird. Nicht, dass darauf jemand wartet, aber der Bug und die Cockpit-Bodebplatte sehen danach aus.  ;)

Der Bausatz hat seine Stärken und leider auch Schwächen. Wie bereits erwähnt ist es ein Snap-Fit-Kit, und dem entsprechend sind Materialstärken und Locator Pins recht üppig dimensioniert. Sehr positiv: Die Passgenauigkeit aller Teile bislang ist enorm, ich habe selten so einen gut passenden Bausatz auf dem Tisch gehabt, der letzte war die neue 1:72 Hawker Hurricane mit Stoffflügeln von Airfix, und die WAVE VF-4 schlägt diesen bisher noch einmal!

Ferner ist der Bausatz sehr simpel aufgebaut - kein Vergleich z. B. zu Hasegawas leicht über-ambitionierten VF-1-Walküren - und auch die Detaillierung ist recht simpel. Oberflächengravuren sind aber vorhanden, schön klar und gleichmäßig, und weder tiefe Gräben noch so feine/flache Sachen, dass sie sofort unter Farbe verschwinden würden. Stöße passen so gut, dass man sie später nicht von Gravuren unterscheiden kann - toll!  :thumbup: Die Gussformen sind z. T. dreidimensional, so dass man beispielsweise einteilige, aber teilweise hohle Einzelteile wie die Kanonen oder Steuerdüsen erhält. Auch dies spart Einzelteile sowie deren mühseliges Verkleben und Säubern.

Schaut man sich den Bausatz näher an, bekommt man ein simples Cockpit mit einem sehr schönen Macross-Piloten (der auch tatsächlich 1:72 hergibt und kein schmächtiger Pygmäe im Raumanzug ist!) sowie einen guten Sitz mit Lehnen. Vorne gibt es dann noch ein Armaturtenbrett mit Decal für Instrumente und einen Kasten hinter dem Sitz - das war es dann auch schon. Es fehlt jedoch ein anständiger Boden und die Seitenwände sind komplett blank und hohl. Ferner sind die Steuerknüppel (zwei Side Sticks) an die Hände des Piloten gegossen - das ist alles im Prinzip korrekt wiedergegeben, aber wer ein leeres Cockpit mit offenem Cockpit bauen will, muss viel improvisieren. Ich werde hier stark OOB bleiben und bestenfalls mit Farbe etwas pimpen - ich bin jedenfalls kein Freund der sinnlosen Über-Detaillierung. Mal sehen, wie alles zusammengeht und was man nachher tatsächlich erkennen kann?

Leider gibt es als Bewaffnungsoption nur ein Dutzend schwerer AAMs, die die VF-4 halb versenkt am Rumpf und den Triebwerksgondeln trägt. Und leider ist dies im Bausatz genau so und halbherzig angelegt: als halbe Flugkörper, die dann in Schlitze auf der Rumpfhülle gesteckt werden - "echte" Versenkungen und 100% dreidimensionale Tiefe der zäpfchenförmigen AAMs wären m.E. um Längen besser gewesen. Wer will, kann die VF-4 aber noch mit dem Hasegawa-Waffenset für die VF-1 in 1:72 aufpeppen - oder muss eben wieder scratchen.

Das Fahrwerk ist recht simpel, aber ausreichend detailliert. Leider sind die strukturierten Fahrwerksschächte sehr flach - hier wäre mehr Tiefe realistischer gewesen. Als Gimmick kann man aber - dank Steckbausatz - zwischen ein- und ausgefahrener Position wechseln, denn es gibt optionale Teile, die Schächte zu verschließen. Weitere Optionsteile erlauben es die Luftansaugschächte für den Orbitaleinsatz zu verschließen bzw. Steuerdüsen in aus-/eingefahrener Position darzustellen. Immerhin.

Alles in allem soweit ganz nett und solide, aber geflasht bin ich nicht. Alles in allem bin ich zwar froh, einen Bausatz ergattert zu haben - zumal ich dank Early-Bird-Angebot bei HLJ.com "nur" rund EUR 40,- bezahlen musste. Auf dem freien Markt werden für den WAVE-Bausatz aktuell EUR 50-70,- aufgerufen, was m.E. deutlich zu viel ist für das, was man bekommt.

dizzyfugu:
Erste Bilder vom Bugbereich:


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr

dizzyfugu:
Es geht stetig voran, nun war/ist der Rumpf an der Reihe. Auch hier gilt: alles sehr simpel, und die Lufteinläufe für die Ramjets sind etwas grob. Aber auch diese Teile passen sehr genau an die vorgesehenen Stellen, es bleiben kaum Spalten. Außerdem habe ich an der Unterseite der Innenflügel verdeckte Bohrungen gefunden, an die später wohl auch (in diesem Bausatz nicht vorhandene) Pylone gesteckt werden könnten - typischerweise trägt die VF-4 an der Stelle zwei Kanonenpods. oder Lenkwaffen (AMM-1- oder AMM-3-Drillinge, oder schwere RMS-1; quasi alles von einer VF-1 geht auch hier). Ich war denn doch versucht, noch ein Hasegawa-Waffenset zu organisieren oder zwei große. lasergelenkte Gleitbomben nachzurüsten. Aber das passt nicht so wirklich zur Aggressor-Rolle, die die Maschine später haben wird - ggf. kommt aber noch ein ACMI-Pod und/oder ein Flugkörper-Dummy unter die äußeren Tragflächen? Aber vermutlich bleibt diese VF-4 "clean".

Da man später nur schwerlich herankommt und ich die tiefen Bereiche der Ramjet-Schächte auch gestalten wollte (Rückwande sehr dunkelgrau, davor alu-farbene Bereiche), sind diese Teile und ihre sichtbare Umgebung vorlackiert (Humbrol 72 und 98, kommt den Druckfarben im Quellenbuch recht nahe - der Scan oben ist eher dunkel, rotstichig und stark übersättigt).


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr

Der Rumpf war dann auch recht flott beisammen, und mit dem Cockpit und einem weiteren Rückenteil sieht alles so aus - sehr schnittig!


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr

Bis hierhin ist auch noch keinerlei Spachtel zum Einsatz gekommen! Auch die Verbindung Rumpf/Bug ließ sich an der Unterseite mit etwas schleifen sehr bündig gestalten. Und, wie schon erwähnt, die Stöße sind so eng und exakt, dass man sie eigentlich von normalen Oberflächengravuren nicht unterscheiden kann.

Parallel ging es gestern dann auch bereits an die Triebwerks-Pods. Auf den ersten Blick dachte ich auch hier: sieht alles etwas grob aus, aber Passform und auch die Konstruktion sind sehr gut gemacht. Allerdings muss man bei jedem Pod die Düsen beim Zusammensetzen der Hälften montieren und kann sie z. B. nicht erst zuletzt, wenn man mit den Lackierarbeiten fertig ist, ansetzen, nachdem man sie separat bearbeitet hat.


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Grund sind die beweglichen horizontalen Leitbleche, die bweglich gelagert sind und so eng stehen, dass man später and die Düsen kaum mehr herankommt, schon gar nicht zum Bemalen. Dies gilt auch für die Ansaugschächte vorne/unten, wobei diese weniger kritisch sind und nur aus einem einteiligen, tiefen (3cm) Schaft und einem Verdichterrad bestehen - plus der wechselbaren Einlauframpe, die aber später einsetzbar ist. Also: alles vorher vorbereiten und als Komplettmodul fertigstellen, so weit es eben notwendig ist.

dizzyfugu:
Heiter geht es weiter. Nachdem also feststand, dass die Triebwerke leider beim Zusammenfügen der Gondelhälften bereits montiert werden müssen, bleib also nichts anderes übrig, als den Bereich vorzeitig zu lackieren - in diesem Fall mit Metallizer und teilweiser Beimischung von Rotbraun und Gold. Die Innenbereiche der Gondeln wurden (sehr) dunkelgrau gehalten (das zweite Bild ist stark aufgehellt, damit amn etwas erkennen/unterscheiden kann).


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr

...und schließlich konnten beide Pods geschlossen werden. Hierbei kam dann doch ein wenig Spachtel zum Einsatz, vor allem beim Übergang der Lufteinläufe vorne und an den Seiten, denn die Teile haben recht komplexe Formen:


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr

Die Leitflächen ließen sich wiederum nahezu nahtlos einstecken, ich habe sie lediglich mit etwas Kleber fixiert.


Und so stand gestern Abend noch "Richtfest" an, mit allen wichtigen Teilen zusammen - sieht schnittig aus!


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Kleines Extra: in Hinblick auf spätere Beauty-Pics bekommt die VF-4 einen Ständer-Adapter in Form eines 3,5mm-Polystyrol-Rohrs im Schwerpunkt verpasst (wird noch eingebnet), in das dann haargenau ein 3mm Stahl-Rundstab passt, den ich öfters als Halter für Flugszenen verwende.


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Kleiner Nebenschauplatz: die Bewaffnung. Ich werde wohl nur bei den zwölf AMM-3-Flugkörpern bleiben - dabei trat aber ein kleines logistisches Problem auf: jeder Flugkörper passt genau auf seinen Haltepunkt, und auch nur dorthin. Die Teile sind alle anders in Form und Halte-Stift-Position, jedes hat "seinen" Platz. Kein Drama, wenn man alles en suite zusammensteckt, wer die Teile aber putzen und/oder separat lackieren will, muss entweder höllische Ordnung halten, damit man die Teilereihenfolge beibehält und weiß, welche Rakete wohin gehört - denn die Teilenummen steht nur auf dem Spritzling - oder man verbringt irgendwann einen langen Abend mit Ausprobieren... Ich habe mir mit handschiftlichen Nummern geholfen, hoffentlich klappt das...  :0


Macross +++ 1:72 Stonewell/Belcom VF-4A "Lightning III" of the U.N. Spacy VAT-127 aggressor squadron (WAVE kit) - WiP by dizzyfugu, on Flickr


Läuft... Nun stehen erste Malarbeiten an (Fahrwerksschächte und Metallizer-Panels am hinteren Teil der Gondeln), dann kann bald der Grundsanstrich kommen.

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