Ich starte mal aus persönlicher Betroffenheit einen Selbsthilfe-Gruppen-Thread - der Titel sagt alles. Wer hat schon mit Selbstdruck-Decal-Bögen herumgemacht, und ggf. welche Erfahrungen dabei gemacht?
Ich selber experimentiere gerade mit weißen (es gibt auch klare) Bögen von "
Expert's Choice" herum, die ich bei MV Hanke aufgetan habe. Die Bögen sind für den heimischen Tintenstrahldrucker gedacht, nach dem Druck soll das Motiv dann mit Klarlack fixiert werden, um dann klassisch nach Einweichen verschoben zu werden.
Erster Eindruck: klappt leidlich.
Mein Projekt zum Einsatz ist das Seitenleitwerk eines Whif-Flugzeuges in 1:72, eine fiktive Maschine der amerikanischen Nationalgarde. Das Motiv habe ich mit Corel Draw angelegt, was sehr gut funktioniert hat, Ausdruck erfolgte per HP-Drucker in 600dpi - ebenfalls ordentlich, das Papier nimmt die Farbe tatsächlich auf, kein Schmieren. Allerding gibt Expert's Choice keinerlei Hinweise, auf was für einen Papiertyp man seine Drucker einstellen soll - das macht durchaus Unterschiede. Insofern bin ich versuchsweise bei "
Anderen Spezialpapieren" gelandet, was zufriedenstellend geklappt hat.
Der Hersteller empfiehlt dann (mindestens) zwei Lagen Klarlack zum Fixieren - erst einma, dünn, als Grundierung, und dann nochmal "richtig", als Schutz zum Einweichen. Ich habe dies mit mit Acryl-Sprühlack von DupliColor aus der Dose probiert - ging ebenfalls ganz gut, aber man muss SEHR vorsichtig dosieren, damit keine "Lache" auf dem Decal steht. Denn dies löst definitiv die Druck-Farbe an. Also lieber viermal ganz dünn drüber als einmal zu viel.
Nachdem alles einen ganzen Tag durchgetrocknet war, dann der Transferversuch... Erst mal an einem Abschnitt getestet, wie schnell das Druckerpapier aufweicht und sich der Trägerfilm "anfühlt", dann der Ernstfall:
- Aufweichen geht SEHR schnell. Aber leider rollt sich das Papier sofort auf, so dass ein schnelles, gleichmäßiges Aufweichen auf der planen Wasseroberfläche kaum möglich ist.
- Der Film wird sehr schnell mobil; das Papier ist jedoch recht labberig und der Film selber hat die Konsistenz von weichem Esspapier! Ein flächiges Verschieben ist SEHR knifflig, das Zeug wirft gerne Falten oder klappt am Rand um. So stabil wie industrielle Decals ist dies hier nicht!
- Währenddessen weicht der Decklack und damit auch die Druckerfarbe auf...
- Sobald der Aufkleber halbwegs "sitzt" darf man das Decal nicht mehr anfassen - auch ein Absaugen überschüssigen Wassers ist zu vermeiden, da JEDER Kontakt sofort Falten wirft oder eben den fragilen Aufdruck beschädigt! HORROR!
Mein Fazit: eine Ruderseite hat beim ersten Anlauf "hingehauen", was ich mittlerweile aber unter Zufall verbuche, die andere Seite ging erst im vierten Versuch (sprich, ich musste nachdrucken, -lackieren und -beten...
) an die gedachte Stelle, und in beiden Versuchen hat der Druck gelitten.
Die Aufkleber trocknen allerdings sehr dünn und hart auf - hat was von Pappmaché? Auch der weiße Basisfilm deckt nicht wirklich - gut, dass ich vorher mit Glanz-Grau grundiert hatte.
Nach dem trocknen musste ich hie und da mit Farbe ausbessern - zum Glück ist das Motiv recht simpel, mit Farbflächen und ohne Verläufe, aber ich bin nicht sicher, ob ich die Methode bzw. ihre Anwendung als Erfolg verbuchen kann?
Bilder folgen noch (WiP
), aber wenn jemand hier auch schon mit ähnlichem/anderen Material gearbeitet hat, bin ich über Eindrücke, Tips und Warnungen sehr erfreut!