Autor Thema:  Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht  (Gelesen 14897 mal)

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Online dizzyfugu

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Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« am: 24. Juni 2013, 11:04:52 »
Ich starte mal aus persönlicher Betroffenheit einen Selbsthilfe-Gruppen-Thread - der Titel sagt alles. Wer hat schon mit Selbstdruck-Decal-Bögen herumgemacht, und ggf. welche Erfahrungen dabei gemacht?

Ich selber experimentiere gerade mit weißen (es gibt auch klare) Bögen von "Expert's Choice" herum, die ich bei MV Hanke aufgetan habe. Die Bögen sind für den heimischen Tintenstrahldrucker gedacht, nach dem Druck soll das Motiv dann mit Klarlack fixiert werden, um dann klassisch nach Einweichen verschoben zu werden.

Erster Eindruck: klappt leidlich.

Mein Projekt zum Einsatz ist das Seitenleitwerk eines Whif-Flugzeuges in 1:72, eine fiktive Maschine der amerikanischen Nationalgarde. Das Motiv habe ich mit Corel Draw angelegt, was sehr gut funktioniert hat, Ausdruck erfolgte per HP-Drucker in 600dpi - ebenfalls ordentlich, das Papier nimmt die Farbe tatsächlich auf, kein Schmieren. Allerding gibt Expert's Choice keinerlei Hinweise, auf was für einen Papiertyp man seine Drucker einstellen soll - das macht durchaus Unterschiede. Insofern bin ich versuchsweise bei "Anderen Spezialpapieren" gelandet, was zufriedenstellend geklappt hat.

Der Hersteller empfiehlt dann (mindestens) zwei Lagen Klarlack zum Fixieren - erst einma, dünn, als Grundierung, und dann nochmal "richtig", als Schutz zum Einweichen. Ich habe dies mit mit Acryl-Sprühlack von DupliColor aus der Dose probiert - ging ebenfalls ganz gut, aber man muss SEHR vorsichtig dosieren, damit keine "Lache" auf dem Decal steht. Denn dies löst definitiv die Druck-Farbe an. Also lieber viermal ganz dünn drüber als einmal zu viel.

Nachdem alles einen ganzen Tag durchgetrocknet war, dann der Transferversuch... Erst mal an einem Abschnitt getestet, wie schnell das Druckerpapier aufweicht und sich der Trägerfilm "anfühlt", dann der Ernstfall:

  • Aufweichen geht SEHR schnell. Aber leider rollt sich das Papier sofort auf, so dass ein schnelles, gleichmäßiges Aufweichen auf der planen Wasseroberfläche kaum möglich ist.
  • Der Film wird sehr schnell mobil; das Papier ist jedoch recht labberig und der Film selber hat die Konsistenz von weichem Esspapier! Ein flächiges Verschieben ist SEHR knifflig, das Zeug wirft gerne Falten oder klappt am Rand um. So stabil wie industrielle Decals ist dies hier nicht!
  • Währenddessen weicht der Decklack und damit auch die Druckerfarbe auf...
  • Sobald der Aufkleber halbwegs "sitzt" darf man das Decal nicht mehr anfassen - auch ein Absaugen überschüssigen Wassers ist zu vermeiden, da JEDER Kontakt sofort Falten wirft oder eben den fragilen Aufdruck beschädigt! HORROR!


Mein Fazit: eine Ruderseite hat beim ersten Anlauf "hingehauen", was ich mittlerweile aber unter Zufall verbuche, die andere Seite ging erst im vierten Versuch (sprich, ich musste nachdrucken, -lackieren und -beten... :0) an die gedachte Stelle, und in beiden Versuchen hat der Druck gelitten.

Die Aufkleber trocknen allerdings sehr dünn und hart auf - hat was von Pappmaché? Auch der weiße Basisfilm deckt nicht wirklich - gut, dass ich vorher mit Glanz-Grau grundiert hatte.

Nach dem trocknen musste ich hie und da mit Farbe ausbessern - zum Glück ist das Motiv recht simpel, mit Farbflächen und ohne Verläufe, aber ich bin nicht sicher, ob ich die Methode bzw. ihre Anwendung als Erfolg verbuchen kann?

Bilder folgen noch (WiP ;)), aber wenn jemand hier auch schon mit ähnlichem/anderen Material gearbeitet hat, bin ich über Eindrücke, Tips und Warnungen sehr erfreut!  ;D

Offline Callamon

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #1 am: 24. Juni 2013, 12:00:03 »
Na, da will ich doch mal meinen Senf dazu geben, denn eigene Decals habe ich schon einige produziert.

Ich verwende dazu ein Tintenstrahl-Decalpapier aus Großbritannien, mit dem ich die weitaus besten Ergebnisse bisher erzielen konnte, und zwar von "Crafty Computer Paper": http://www.craftycomputerpaper.co.uk/.Inkjet-Water-Slide-Decal-Paper_151.htm

Das Decalpapier gibt es in weiß und transparent, und auch als Laserdrucker-Version. Letzteres war mir zu dick, daher blieb ich beim Inkjet-Papier, auch wenn ich in der Firma professionelle Laserdrucker zur Verfügung habe.

Der Drucker soll laut Anleitung auf "Normalpapier" eingestellt werden, denn wird der Farbauftrag zu dick, verschmiert die Farbe bzw. bildet "Fettaugen" auf dem Decalpapier. Ich kann das bestätigen: Auf mehreren Druckern getestet erhält man mit "Normalpapier" mit Abstand das beste Ergebnis.

Nach dem drucken gaaaaanz wichtig: Trocknen lassen. Lange. Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange. Ich warte MINDESTENS 72 Stunden, bevor es an's versiegeln geht, meistens sogar 5-7 Tage.  Denn: Da der Decalfilm der Inkjetfarbe nicht erlaubt "wegzuschlagen", d.h. ins Papier hinein zu trocknen, sondern die Farbe nur oxidativ, also an der Luft trocknen kann, führt eine zu kurze Trocknung unweigerlich zu Problemen, spätestens wenn Wasser ins Spiel kommt. Denn auch wenn die oberste Farbschicht trocken ist, ist die Farbe darunter noch feucht.

Nach der Trocknung muss zwingend versiegelt werden. Einfachen Klarlack kann ich nicht empfehlen, da dieser teilweise zu hart wird - perfekt ist "Liquid Decal Film" von Micro. Der ist genau das, was der Name sagt: Flüssiger Decalfilm, also das selbe Material, auf dem die Decals gedruckt werden. Kann man gut mit einem Pinsel auftragen, in einer satten Schicht - der Film trocknet trotzdem hauchdünn. Ich mache das immer 2x, damit wirklich alles gut versiegelt ist.

Dann wieder gut trocknen lassen, mindestens 48 Stunden.

Beim aufbringen ist es ratsam, das ausgeschnittene Decal NICHT wie bei Siebdruckdecals (so werden sie bei Bausätzen üblicherweise produziert) in Wasser zu tauchen, sondern NUR die Rückseite des Decalpapiers leicht anzufeuchten. Das geht z.B. mit einen Papierküchentuch, das man naß macht, oder auch einem Q-Tip. Das angefeuchtete Decal ca. 1 Minute auf ein Tempo-Taschentuch legen  - die bedruckte Seite natürlich nach oben -, danach ist es einsatzfähig.

Auf dem Modell sind diese Decals genau so zu handhaben wir Bausatzdecals. Auch wenn sie deutlich dünner sind (was eigentlich als Vorteil zu sehen ist), so sind sie doch sehr robust, und vertragen sowohl das Andrücken als auch diverse Weichmacher (Micro und Testtors habe ich getestet) problemlos.

Hier in paar Beispiele von verwendeten, selbstgedruckten Decals auf diesem Material (bei GALACTICA und Enterprise transparent, bei V.I.N.CENT weiß):

1.) TNS Moebius GALACTICA Hüllenplatten:


2.) 1:2500 Enterprise Aztekenmuster + Details:


3.) V.I.N.CENT Brustmonitor und "Lichtreihe" darunter:
« Letzte Änderung: 24. Juni 2013, 13:17:32 von Callamon »
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Callamon

Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #2 am: 24. Juni 2013, 12:34:59 »
Cool - danke Dir!

Offline propdoc

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #3 am: 24. Juni 2013, 12:44:27 »
Dank Euch beiden für die ausführlichen Berichte. Decals sind meine Schwachstelle. ;D
Cheers! Thomas

Offline The Chaos

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #4 am: 24. Juni 2013, 19:38:48 »
Danke  Erfahrungsbericht.  :thumbup:

Decals sind meine Schwachstelle. ;D
Jetzt kennen wir deine Achillesferse. ;D
Schönen Gruß aus Brandenburg
Chris

Offline Fbstr

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #5 am: 25. Juni 2013, 10:36:29 »
 :thumbup:

Merci fuer diesen Thread!

Ich habe vor Jahren ein 3D-SpaceHulk gebastelt (http://spacehulk.beckerf.de) und damals dann die Laservariante gewaehlt. Vermutlich weil ich die Ink-Version nicht lange genug habe trocknen lassen.
« Letzte Änderung: 25. Juni 2013, 14:29:50 von Fbstr »
Gruß
Frank

Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #6 am: 25. Juni 2013, 14:24:33 »
"Liquid Decal Film" von Micro klingt auf jeden Fall als guter Hinweis für weitere Experimente. Ich vermute, dass der Acryl-Lack nicht "ausreicht", lange trocknen hin oder her. Ich habe meinen ersten Schwung auch zwei Tage durchtrocknen lassen, aber das Wasser macht dem Lack dann doch schnell zu schaffen. Ggf. teste ich auch noch einmal einen Schutzlack auf Harz-/Ölbasis, mal sehen was draus wird.

Mittlerweile ist bei mir Klarlack auf dem Modell, und das Ergebnis sieht letztlich gar nicht so schlimm aus wie befürchtet!

Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #7 am: 28. Juni 2013, 09:51:51 »
Ich verwende mr. metal primer:

Ist das ein Klarlack? Sieht ganz so aus - wie bringst Du das Zeug denn auf? Pinsel oder sprühen?

Nebenbei, hier mal Eindrücke vom Ergebnis. Dafür, dass es der erste Versuch in die Richtung ist/war und alles ziemlich wackelig, bin ich ganz zufrieden. Man darf halt nicht genau hingucken...  ;) Da das Modell aber eh ein rustikales Kitbashing ist, finde ich's aber nicht weiter schlimm:


1:72 Republic F-109C "Thunderdart"; BuNo 62-28502 of 121st Fighter Squadron, 113th Fighter Wing; (District of) Columbia Air National Guard; Andrews Army Air Field, summer 1972 (Whif/Kit-bashing) by dizzyfugu, on Flickr


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Entwurf mit Corel Draw am heimischen PC - dank authentischer 45°-Typo war auch die BuNo kein Problem:


1:72 Republic F-109C "Thunderdart" (Whif/Kit-bashing) - Making decals by dizzyfugu, on Flickr

Und zwischendrin habe ich den ersten Entwurf (noch ohne roten Streifen unten) versuchsweise auf 80g-Papier ausgedruckt, um die Form und den Gesamteindruck am Modell zu testen:


1:72 Republic F-109C "Thunderdart" (Whif/Kit-bashing) - Making decals by dizzyfugu, on Flickr

Wir bestimmt nochmal probiert - ich ich versuche auch, an das von Marco/Callamon erwähnte andere Papier zu kommen. Das Experts' Choice-Zeug ging zwar ganz gut, aber es weicht sehr schnell durch. Ggf. hilft da auch ein nicht-wasserbasierter Siegellack.  :dontknow:

Offline Callamon

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #8 am: 28. Juni 2013, 10:19:48 »
Ggf. hilft da auch ein nicht-wasserbasierter Siegellack.  :dontknow:

Wie gesagt: Ich empfehle Micro Liquid Decal Film.

Und die Decals halt nicht ins Wasser werfen, wie gewohnt, sondern nur von der Rückseite anfeuchten.

Außerdem noch ein Tipp, den ich oben vergessen habe: Es wird bei Aftermarket Decals ja gerne empfohlen, diese möglichst nah an der Kante des Drucks auszuschneiden, damit sie möglichst wie lackiert aussehen. Bei Transferdruck-Decals (wie die üblichen ALPS gedruckten Aftermarketdecals aus den USA) klappt das super, jedoch NICHT BEI TINTENSTRAHLDRUCKEN!

Warum?

Wenn man das Decal exakt bis zum Druckrand ausschneidet zieht sich am Rand immer etwas Wasser unter den Decalfilm und löst die Tinte an - an der Kante ist das Decal ja nicht versiegelt! Daher entweder einen dünnen Rand unbedruckten Decalfilm stehen lassen, oder das Decal nach dem ausschneiden an der Kante nochmal extra versiegeln. Das muss dann aber natürlich wieder erstmal ein paar Tage trocknen.
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Offline PLASTINATOR

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #9 am: 28. Juni 2013, 14:27:17 »
Wenn man das Decal exakt bis zum Druckrand ausschneidet zieht sich am Rand immer etwas Wasser unter den Decalfilm und löst die Tinte an - an der Kante ist das Decal ja nicht versiegelt! Daher entweder einen dünnen Rand unbedruckten Decalfilm stehen lassen, oder das Decal nach dem ausschneiden an der Kante nochmal extra versiegeln. Das muss dann aber natürlich wieder erstmal ein paar Tage trocknen.


Sehr interessanter Tipp, Callamon! :thumbup: Daran denkt wohl kaum jemand, da man ja schon versiegelt hat und die Schnittkante in dem Moment nicht in Betracht zieht!

Dizzifugu also ich finde für das erste sebstgemachte Decal schaut das schon sehr ordentlich aus, auch wenn es sicherlich noch vieles zu verbessern gibt oder geben mag! Bin auf deine weiteren Versuche gespannt zu dem Thema.


Gruß Olli, der Plastiker
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Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #10 am: 28. Juni 2013, 15:31:09 »
Daran habe ich gedacht (offene Kante), ebenso an die Nummer, gaaaanz sachte und nur die Rückseite bzw. das Trägerpapier durchfeuchten zu lassen. Trotzdem war es "zu viel", alles heikel.

Beim nächsten Versuch werde ich einen Schwamm mit gerade Oberfläche anfeuchten und dann den Aufkleber darauf legen. Mal sehen, ob es klappt. Das Dumme ist allerdings, dass sich das Papier "aufrollt" und daher kein gleichmäßiger Kontakt bewerkstelligen lässt. Bin aber mit dem Thema noch "nicht durch", es besteht weiterhin Hoffnung ;)

Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #11 am: 30. Juni 2013, 17:41:55 »
Vielen Dank, Lynx - Sprühdose wär'/ist mir, bei den bisherigen Erfahrungen, sympathischer...  ;) Mal sehen, ob ich das Zeug auftreiben kann, einen Versuch ist es wert.

Online dizzyfugu

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #12 am: 01. Juli 2013, 14:52:51 »
Danke Dir !  :)

Offline HeiHee

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #13 am: 03. Juli 2013, 22:03:30 »
Ich seh' den Thread erst jetzt...

Ich habe die Expert's Choice aus dem ACT-Vertrieb: Die geben Papier "Normal" oder "EconoFast" und Tintenmenge "Wenig" an. Auf meinem HP DJ D2530 unter Linux (aber mit Originaltreiber) hat sich "600dpi, Photo, Full Bleed, Black + Color Cartr., Photo Paper" bewährt (ist eher "Photo" auf "Photopapier", unter "High Quality" ging gar nicht, grausige Farben und Übergänge), auch die angegebene Versiegelung mit "Mr. Metal Primer" (nach Trocknung über Nacht).  Allerdings sind die Decals empfindlich da sehr dünn. Und unbedingt mindestens handwarmes Wasser nehmen.
Am Rand hatte ich bis jetzt nur mechanische Probleme - "Mr. Metal Primer" scheint in die trockene Tinte und den Träger einzudringen.

Zum Designen nehme ich LibreOffice Draw - ist vektorbasiert und reicht mir für maßstabgerechte Decals.
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Offline Callamon

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #14 am: 04. Juli 2013, 16:28:37 »
Am Rand hatte ich bis jetzt nur mechanische Probleme

Vermutlich sich aufrichtende Kanten? Das kommt vom Klarlack - das Material verzieht sich, wenn es feucht wird, und der Klarlack eben nicht.

Bei der Verwendung von Micro Liquid Decal Film passiert das nicht, da sich dieser bei Feuchtigkeit in gleicher Weise ausdehnt wie der Trägerfilm.
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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #15 am: 04. Juli 2013, 17:37:23 »
Das Kantenproblem hatte ich bisher (noch) nicht, ggf. war/ist das ein Vorteil vom Acryl-Lack, den ich bis dato verwendet habe. Spräche m.E. aber nicht für den Druckfilm, wenn er durch Wasserzugabe "aufquillt", da würde mich auch nicht wundern, wenn das Druckbild alleine durchs anfeuchten leidet. Allerdings sind diese selbstgemachten Decals - soweit ich es beurteilen kann - sehr empfindlich ggü. Faltenbildung, und die Außenkante klappt gerne um. Da half bei mir tatsächlich nur anfeuchten, direkt Decal samt Trägerpapier flach aufs Zielobjekt legen, und das Decal auf einem stehenden Wasserfilm "rüberbugsieren". Da meine selbstgemachten Aufkleber sehr berührungsempfindlich waren, blieb quasi nur ein Versuch, der dann ziemlich gut sitzen musste, Korrekturen waren kaum möglich, bzw. haben Schäden am Aufdruck oder am Trägerpapier selber hinterlassen.

Offline Callamon

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #16 am: 04. Juli 2013, 17:43:25 »
Spräche m.E. aber nicht für den Druckfilm, wenn er durch Wasserzugabe "aufquillt",

Der MUSS sogar "aufquillen", wobei das nicht unbedingt das richtige Wort ist. Er dehnt sich leicht aus - bedenke, es handelt sich um ein sog. "schwimmendes Material", denn unter dem Decalfilm ist ja noch eine hauchdünne Schicht Klebstoff - irgendwie muss das Decal ja auf dem Modell halten. Der Kleber ist wasserlöslich, nur deswegen kann man den Decalfilm vom Trägerpapier lösen, wenn man letzteres anfeuchtet (das Wasser muss "von hinten" durch das Trägerpapier ziehen, da der Decalfilm wasserdicht ist).

Der Kleber dehnt sich bei Wasseraufnahme aus, und wenn das Decal sich NICHT an den Kanten aufrollen soll, dann MUSS der Decalfilm sich möglichst genau so wie der Kleber ausdehnen. Dann bleibt alles schön plan. Wir reden bei der Ausdehnung über Bruchteile von Millimetern.

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Offline HeiHee

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #17 am: 04. Juli 2013, 21:35:34 »
Ist eher ein Bröseln wenn man das Decal versucht zu schieben (was sich bei kleinen mal nicht vermeiden läßt). Liegt vielleicht auch am Aufbau der Trägerschicht: Die muß ja porös sein, wo soll sonst die Tinte hin...
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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #18 am: 04. September 2013, 14:30:56 »
Hmmm, demnächst steht wohl wieder ein Decal-Experiment an - Abzeichen der nepalesichen Luftwaffe (ja, die gibt's!) für ein Whif. Besorge mir auch das Liquid Decal Film von Micro, bin gespannt, was das dann kann.  :thumbup:

Offline Tom Gruber

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #19 am: 04. September 2013, 15:38:31 »
Moin, Moin

Ich habe meine Decals schon seit jahren selbst angefertigt, mit einem Alps MD-1000 Thermotransfer Drucker. Nun bin ich auf einen Laserdrucker ungestiegen und möchte mich von dem Alps trennen. Der Drucker fäuft aber nur bis win XP besser noch auf Win98 oder 95.

Die meisten Decalshops die Decals oder Aufkleber in Net anbieten drucken oder druckten, wenn sie nicht auf Laser oder Off Set umgestiegen sind, mit diesem System. Die Decals von meinem Peterbilt 359 und auch schon Decs vom Bugatti T35, Pics sind hier im Forum zu finden, hatte ich damit gedruckt.

Wenn interesse bestünde, kann ich ausführlicher Berichten.

Hier mal ne Google Bilder Suche wie das Teil aussieht.
http://www.google.de/search?q=alps+1000&bav=on.2,or.r_qf.&bvm=bv.51495398,d.Yms,pv.xjs.s.en_US.M4-36_38X9A.O&biw=1009&bih=608&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=izQnUvbyLfOI7AbRzoDIAg#hl=de&q=alps+1000+thermotranfer+drucker&tbm=isch&um=1
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Offline Karotte

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #20 am: 04. September 2013, 15:51:46 »
@Tom: Ja, ein Bericht Deinerseits über das Decal-Drucken würde mich sehr interessieren. Leider sind die Pics vom Peterbilt nicht mehr da (hab sie gesucht). Und vom Bugatti nur WIP, kein Abschlussbild. Zumindest wird mir nix angezeigt.
Bernd

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Offline Tom Gruber

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #21 am: 04. September 2013, 18:43:15 »
@Tom: Ja, ein Bericht Deinerseits über das Decal-Drucken würde mich sehr interessieren. Leider sind die Pics vom Peterbilt nicht mehr da (hab sie gesucht). Und vom Bugatti nur WIP, kein Abschlussbild. Zumindest wird mir nix angezeigt.

Leider müßte ich feststellen, daß viele meiner pics nicht mehr sichtbar sind. Ich werde ettliche hier ins hauseigene Archiv stellen und die fehlenden über kurz oder lang wieder einstellen. Pics im Bugatti thread die sich auf die selbstgemachten Decals beziehen, sind noch vorhanden, zB auf dem blauen Werzeugwagen oder dem Tisch.

Zitat
Und vom Bugatti nur WIP, kein Abschlussbild.
Was für ein Abschlussbild??  :dontknow: :dontknow:

und was meinst Du, von einem Bericht, meinerseits, über das Decal drucken??? hast Du einen Alps Drucker.
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Offline Karotte

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #22 am: 04. September 2013, 19:08:46 »
Wg Bugatti meinte ich den Beitrag:

http://www.phoxim.de/forum/index.php?topic=1314.0  Leider sehe ich da keine Decals. Und eben kein Abschlussbild. Der Baubericht hört irgendwie im Dez 2011 auf. Kein Verweis auf das fertig gestellte Fahrzeug (wg Abschlussbild). Welchen Bericht meinst Du?

Und: Nein. Ich habe keinen Alps Drucker. Trotzdem würde mich da ein bißchen Hintergrund interessieren.


Bernd

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Offline Tom Gruber

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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #23 am: 04. September 2013, 19:27:49 »


Siehst Du ein Pic,, siehst Du den Bauen Kasten u den Tisch, siehst Du die Decals ??

Der Bugatti ist auch noch nicht fertig, wahrscheinlich auch kein Abschlussbild, was immer das auch sein soll.


Warum soll ich Dir erklären wie man Bilder auf dem Alps druckt, wenn Du keinen hast?? Dies ist ein spezieller Drucker der die Farben einzeln im Overlayverfahren druckt.

Ergebnisse bzw Infos, aber auch Zubehör und Verbrauchsmaterial kann man sich bei Druckeronkel besorgen. Der druckt unteranderem auch mit diesem Systen Decals. http://www.druckeronkel.de
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Re:Selbstgemachte Decals - ein Erfahrungsbericht
« Antwort #24 am: 04. September 2013, 19:33:33 »
Ah, jetzt hab ichs verstanden. Die Decals sehen echt klasse aus!

Danke für den link zum Drucker Onkel und die Infos.

Hintergrund: Ich muss einige Decals (weiße Beschriftungen auf durchsichtigen Trägerfilm) drucken bzw. drucken lassen. Schrifthöhe zwischen 1 und 2 mm. Deshalb interessiere ich mich für das Thema.

Danke!
Bernd

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