Hallo zusammen,
Details zum Modell selber folgen in der Galerie, ich wollte aber mal Erfahrungen mit dem ersten größeren Selbstversuch mit der "Salztechnik" posten.
Dies auszuprobieren hat mich schon lange gereizt, wobei die Salztechnik eher für die Simulation vom Rost und abgeplatzter Farbe in größeren Maßstäben (so ab 1:35 aufwärts) taugt. In diesem Fall stand ich vor dem "Problem" bzw. dem Ziel, eine indonesische, provisorisch getarnte und den harschen Klimabedingungen ausgesetzte P-51D Mustang aufzubauen. Und anstelle einen solchen Anstrich künstlich zu simulieren, wollte ich den Anstrich quasi "nachbauen": Farbe auf Alu, und diese dann stark verwittert.
Hier das reale Vorbild, von dem es leider nur solche Illus und ein ganz übles SW-Foto gibt:
Verlinkt von
http://wp.scn.ru/en, im Original auf acig.org
Die Mustang ist von Hobby Boss, sie wurde zunächst mit Alu vorbereitet: die Unterseiten, die später blank blieben würden, mit Alu Metallizer von Testors (der sehr empfindlich ist), die Oberseiten mit Aluminium von Revell Aquacolor. Insbesondere weil dort später das Salz und Emaille-Farbe draufkam, habe ich den wasserbasierten Lack gewählt, er widersteht den lösungsmittelhaltigen Farbe besser.
1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” - WiP by
dizzyfugu, on Flickr
Da es beim Vorbild so ausssieht, als sei die Tarnung um alle originalen Markierungen herum aufgemalt worden, kamen an dieser Stelle auch die Aufkleber drauf - zusammengepuzzelt, und mit einer dünnen Lage Klarlack (wiederum Revell Aquacolor, glänzend) geschützt.
Nun kam das Salz ins Spiel: mit einem feuchten Pinsel habe ich Vorderkanten und Panel-Lines benetzt, und Speisesalz aufgerieselt. Es ist weit mehr hängen geblieben, als gedacht... Statt einem Löffel hätte es wohl auch ein normaler Salzstreuer fürs Frühstücksei getan?
1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” - WiP by
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Wiederum trocknen lassen - und es bildete sich eine sehr stabile "Salzkruste". Darauf wurde nun mit einem flachen, weichen Pinsel leicht verdünnte Emaille-Farbe aufgetragen (Humbrol 120 und 91) und das Tarnmuster gemalt. Mit einem Airbrush ist das sicher einfacher, bzw. dieser ist sicherlich das geeignetere Gerät. Dennoch hat es ganz gut geklappt, und mit dem Pinsel ließ sich noch der eine oder andere Effekt erzielen:
1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” - WiP by
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Wiederum: trocknen lassen. Und nun wurde es etwas rustikaler: mit einer Zahn- und sogar einer Kontaktbürste mit Plastikborsten habe ich das Salz "abgerubbelt", und dank Eigenverlauf der Farben und unterschiedlichen Aushärtegraden ergab sich diese Optik:
1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” - WiP by
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Das war nun etwas "rösiger", als ich zunächst gewünscht hatte, hat aber auch seinen Charme? Diese Basis wurde nun mit etwas Trockenbemalung und feinem, nassen Schleifpapier (um die "Krater" um einzelne Salzkristalle auszugleichen) weiter bearbeitet, so dass dies herauskam:
1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” - WiP by
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Und zum Schluß: noch ein paar Details, Klarlack drauf, und dies ist das Ergebnis - rattig, aber nicht schlecht:
ungültigen Bildlink entfernt1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” by
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1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” by
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1:72 North American P-51D Mustang; ‘F-319' (ex 44-13045); 3 Skuadron, Angatan Udara Republik Indonesia (AURI); probably Padang Air Field, mid 1958, during CIA operation “Haik” by
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Mein Fazit: keine Angst vorm Salz, es funktioniert, und man kann eigentümliche Effekte erzielen. Die Mustang hätte ich nur mit dem Pinsel sicherlich nicht so verwohnt hinbekommen. Ein Airbrush ist sicherlich das bessere Mittel, um die Farbe aufs Modell zu bekommen, aber es geht. Und bei 1:72 ist der Effekt schon sehr krass - die Mustang würde ich als "noch plausibel" durchgehen lassen, der Einsatz der Technik lohnt dann aber nur bei solch speziellen Fällen, oder eben bei größeren Maßstäben.