Autor Thema:  Makro-Ringlicht im Eigenbau  (Gelesen 3643 mal)

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Offline HeiHee

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Makro-Ringlicht im Eigenbau
« am: 21. Mai 2015, 18:30:18 »
Habe ich im mal Modellboard gepostet: Damals hatte ich noch eine Canon G5, jetzt eine Pentax K50 - das Kit-Objektiv hat aber auch 52mm Filterdurchmesser, Die Beleuchtung funktioniert hier auch prima...

Der Beitrag - sicher hier auch nützlich...

Wer kennt das nicht: Makro-Linse gekauft und dann festgestellt, daß das Motiv schwer zu beleuchten ist.
Mit meiner Powershot G5 komme ich auf 2,5cm ran, dann ist aber meist der Filterdurchmesser von 52mm im Weg. Die Suche im Internet half nur bedingt - ein Ringblitz kostet meist im dreistelligen Bereich und ein Dauerlicht paßt nicht oder braucht 220V. Also auf zum Selbstbau.

Bei Reichelt habe ich 16 SMD-LED Osram LW E6SC mit 3,9V 30mA 120° Abstrahlwinkel und 1400mcd bestellt - die Farbtemperatur beträgt 5600Kelvin wie beim Blitzlicht. hinzu kam noch ein Litium-Ionenakku mit 1000mAh. Kosten 17,50€. Das Ladegerät für den Akku hatte ich mir zum Laden von Zweitakkus schon vor einiger Zeit bestellt.



Der Rest stammt aus meiner Elektronik-Grabbelbox: Zwillingslitze, Vorwiderstände, Universaldioden und eine grüne LED.



Zunächst habe ich dann den Bildbereich vermessen: Die G5 auf manuellen Focus gestellt und ausprobiert, wo und in welchem Winkel im vollen Zoombereich die Makrolinse scharf abbildet.
Daraus entstand die folgende Skizze.



Den Ring habe ich aus doppelseitig mit Kupfer beschichtetem GFK-Platinenmaterial (normales Hartpapier hat's zerbröselt) auf der Drehbank erstellt. Als Schaft (Führung) habe ich auf der Rückseite einen Messingstreifen angelötet.



Damit die LED den richtigen Winkel bekamen wurde unter jeder außen ein Stück Kupferdraht platziert.



Dann ging die Fummelei los: dieser Typ LED hat 4 Kontakte, dreimal Kathode (-), einmal Anode (+). Die mußten ohne Kurzschluß aufgelötet werden. Die Zwillingslitze mußte auch noch dran.




Ein Test zeigte: Alles gutgegangen...



Das Batteriefach wurde aus PS-Platten quasi um den Akku drumherumgebaut, mit einem kleinen Fach für den Vorwiderstand und die grüne LED als Betriebsanzeige. Ein Schalter ist unnötig - zum Abschalten nehme ich einfach den Akku raus.
Die Kontakte sind aus Platinenmaterial, der Andruck kommt von selbstklebenden Samt.
Das Batteriefach schiebe ich in den Blitzschuh - durch einen Schalter wird dadurch der interne Blitz abgeschaltet.



Die weißen LED vertragen zwar 3,9V und der Akku hat nur eine Nennspannung von 3,7V, aber die Ladeschlußspannung liegt bei 4,2V - das nehmen die LED übel, ohne Vorwiderstand geht's nicht.
Die zwei Universaldioden in Reihe und der Vorwiderstand sorgen für ein Verlöschen der grünen LED bei ca. 3V, der Entladeschlußspannung des Akkus.
Hier der Schaltplan:



Nach ein wenig Spachtel- und Schleiferei (isoliert und sieht besser aus) mit schwarzer Lackierung. war's dann geschafft. Innen kam als Kratzschutz in den Ring noch eine Lage schwarzes Klebeband.



Wie sieht's aus und was bringt's: schaut selbst...






Der Akku hält 2 Stunden - und das Licht reicht aus, um aus der Hand unverwackelte Makroaufnahmen zu machen (Weißabgleich Einstellung Blitzlicht).
Ihr könnt das gerne als Anregung verwenden - Eure Kamera sieht wahrscheinlich anders aus...
Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Heiko
Stehe ich auch mit beiden Füßen auf der Erde, so bin ich mit meinem Kopf doch zwischen den Sternen...

Offline dasRoy

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Re:Makro-Ringlicht im Eigenbau
« Antwort #1 am: 21. Mai 2015, 18:54:22 »
Tolle Sache Heiko !!  :thumbup: :respekt:

Offline Fbstr

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Re:Makro-Ringlicht im Eigenbau
« Antwort #2 am: 21. Mai 2015, 19:28:24 »
Interessant!  :thumbup:
Gruß
Frank