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SFDesigns Larry Nivens "RINGWELT" als Scratchbau

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Callamon:
Bereits Mitte 2016 startete ich einen Versuch, die "Ringwelt" aus Larry Nivens gleichnamigen Roman zu bauen, mit Hilfe eines 3D-Drucks.

So nach und nach gefiel mir der Ansatz nicht mehr. Die Ringwelt war zu klein, die Überhöhung der Oberflächenstrukturen zu stark. Aber der Gedanke, ein Modell der Ringwelt zu bauen, lies mich nicht los. Also nochmal alles auf Null und neu angesetzt...

Vorweg ein kleiner Exkurs für diejenigen, welche die Ringwelt nicht kennen: Es handelt sich um eine künstliche "Megastruktur", eine ringförmige, bewohnbare Welt mit einer Oberfläche die der von 3 Millionen mal (!) jener der Erde entspricht. Die Ringwelt ist 1,6 Millionen Kilometer breit (entspricht 126 Erddurchmessern!) und hat einen Durchmesser von 306 Millionen Kilometern:


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Quelle: Larryniven.net


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Quelle: Larryniven.net

Wie schon bei meinem ersten Versuch ist klar: Bei diesen Dimensionen kann es sich bei einem Modell nur um eine Art "illustrative Darstellung" handeln, denn realistische Maßstabsverhältnisse sind nicht ansprechend umsetzbar. Mein zweiter Versuch hat daher einen Durchmesser von 25 cm und eine Breite von 1 cm. Die Sonne im Zentrum wird ca. 5 cm Durchmesser haben, und der Ring der Schattenblenden ca. 7 cm.

Wie aber soll man die Ringwelt genau darstellen? Schaut man sich Bilder im Netz an sieht man: Sie wird auf vielfältige Weise dargestellt, keine entspricht wirklich der Beschreibung im Buch. Hier einige Beispiele:

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Quelle: Larryniven.net & Wikipedia

Callamon:
Nun musste also auch ich mich für eine Optik entscheiden. Ich versuchte daher als erstes, die Textur einer realistischen Planetenoberfläche für die Innenseite zu verwenden, und eine schicke "Hüllenplattentextur" für die Außenseite. Hier ein Bild der Hüllengrafik:


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Quelle: Filterforge

So sieht das Ganze dann auf die nötigen Seitenverhältnisse gebracht und repetiert aus:



Am Monitor ganz nett, im Druck jedoch sumpft es leider total ab und sah einfach nicht schick aus.

Also ein neuer Versuch, mit einer "grelleren" Planetenoberfläche und einem ganz anderen Ansatz für die Außenseite. Diese ist im Roman nämlich beschrieben als "Negativ" der Oberseite, also alle Strukturen sozusagen in sie hineingeprägt. Dazu erstellte ich zuerst die Innenseite und ergänzte Wolken, dann nutzte ich verschiedene Photoshop-Tools, um das "Negativ" in graufarbenem "Scrith" - das Material, aus dem die Ringwelt besteht - zu erstellen.

Hier zunächst die Ausgangstextur der Oberfläche, gefolgt von den fertigen Grafiken:


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Quelle: bbbeto.net



Die Topografie der Ringwelt wird nur Ansatzweise im Roman beschrieben, denn die Helden bewegen sich nur auf einem winzigen Teil der Welt. Sie stellt aber keinen Wasserplaneten wie die Erde dar, sondern besteht aus viel Festland, unterbrochen von unzähligen Süßwasserseen. Lediglich zwei große Salzwasser-Reservoirs gibt es auf der Ringwelt, Ozeane von mehr als 100.000 km Durchmesser. Diese liegen sich in identischer Form und Größe auf zwei Seiten der Ringwelt gegenüber, als "Kontergewichte". Auf meiner Grafik befinden sich diese Ozeane jeweils an den äußeren Enden der Streifen.

Eine weitere, im Roman eine wichtige Rolle spielende, Auffälligkeit der Landschaft ist die "Faust Gottes". Hier hat ein mondgroßer Körper vor Jahrtausenden die Ringwelt von der Außenseite her durchschlagen und die Hülle nach innen eingedrückt und schließlich durchbrochen. Das Ergebnis ist ein Berg, der weit über die Oberfläche hinaus bis in den Weltraum aufragt. Dargestellt habe ich ihn mit Hilfe eines Satellitenfotos eines Vulkans:


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Quelle: NASA

Hier die fertige "Faust Gottes", eingebettet in meine fertige Oberflächengrafik:



Auch auf der negativen Rückseite gut zu erkennen:



Übrigens: Ja, in der hier gezeigten Größe sind die Bilder unscharf. Aber im Original sind sie ja nur 1 cm hoch und damit scharf.

Callamon:
Aktuell sind die 25 cm Ringe in Arbeit, Fotos folgen. Stay tuned!

joeydee:
Super dass du das Thema nochmal angehst  :thumbup:

struschie:
spannendes Projekt!

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